Nach wie vor ist ein museologischer Leitbegriff in aller Munde: Partizipation. Die gesellschaftliche Öffnung der ehrwürdigen Institution Museum gehört zu den oft wiederholten Forderungen, die jedoch häufig wie Lippenbekenntnisse wirken. Denn die Entwicklung und Durchführung partizipativer Ausstellungen stellen viele Häuser vor große Herausforderungen. Das Staatliche Textil- und Industriemuseum Augsburg (tim), das seit einigen Jahren mit partizipativen Formaten an die Öffentlichkeit geht, hat sich dieser Herausforderung in einem groß angelegten Projekt auf ganz neue Weise gestellt. Als erstes Museum in Bayern hat es partizipative Anstrengungen unternommen, mit etwa 100 zivilgesellschaftlichen Akteur*innen zusammen eine Ausstellung zur kuratieren, die sich erstmals der diversen Zusammensetzung der Fuggerstadt angenommen hat – unter dem Titel „Augsburg 2040 – Utopien einer vielfältigen Stadt“. Die vorliegende Publikation stellt selbst das Ergebnis von Partizipation dar. Sie reflektiert vielstimmig den umfangreichen Entstehungsprozess wie auch die Durchführung und schließlich das Nachwirken einer partizipativen Ausstellung, die anderen Projekten dieser Art als Vorbild dienen mag.