Im Jahr 2021 initiierte der Historiker Michael Matheus die Gründung des Mainzer Bürgerrates Steinhalle, dem zwölf Vereine, Gesellschaften und Institutionen aus Mainz angehören. Es ging darum, den bekannten Steinsaal des Mainzer Landesmuseums, in welchem dem Landtag von Rheinland-Pfalz für die Zeit der Renovierung des Deutschhauses ein Gastrecht eingeräumt worden war, dem Museum – wie zugesagt – nach dem Auszug des Landtages wieder zur Verfügung zu stellen und nicht dauerhaft für andere Zwecke zu nutzen.
Die im April 2021 um die Nutzung der Steinhalle entbrannte öffentliche Kontroverse
wurde in einer im Verlag Schnell & Steiner veröffentlichten Dokumentation festgehalten.
Diese wurde im Herbst 2021 dem Mainzer Innenministerium sowie allen Mitgliedern des Rheinland-Pfälzischen Landtags übergeben. Die Bemühungen des Bürgerrats waren erfolgreich. Ende Dezember 2021 wurde bekannt gegeben, dass die Steinhalle dem Landesmuseum zurückgegeben und das Plenargestühl abgebaut werden sollen. Nach der »Rückeroberung der Steinhalle« (Innenministerium laut AllgemeineZeitung 22. August 2024) und dem anstehenden Umbau sollen dort wieder die römischen Schätze des Museums präsentiert werden. Zuvor wird voraussichtlich ab Spätherbst 2025 eine Ausstellung zum jüdischen Erbe und jüdischem Leben in Rheinland-Pfalz im Bereich des ehemaligen Plenarsaals gezeigt. Teile dieser Ausstellung sollen dann später in die zukünftige Dauerausstellung des Museums integriert werden. Der Bürgerrat Steinhalle demonstrierte, wie bürgerschaftliches Engagement erfolgreich kulturelles Erbe bewahren und politische Entscheidungen beeinflussen kann.
Die vorliegende zweite, erweiterte Auflage zur »Mainzer Steinhalle« ist anlässlich des 60-jährigen Jubiläums der Freunde des Landesmuseums Mainz e.V. erschienen.