Hinsichtlich ihrer geographischen Lage und historischen Entwicklung stellte die Oberlausitz über Jahrhunderte hinweg eine Grenzregion dar, die von den wechselnden politischen Einflüssen der Nachbarstaaten Sachsen, Brandenburg, Böhmen und Schlesien abhängig war. Ein eigener Landesherr wurde hier nicht ansässig, dafür erlangten jedoch die Bürger des 1346 begründeten Oberlausitzer Sechsstädtebundes eine relativ große Autonomie. Die reiche Musikkultur dieser Region stand im Mittelpunkt einer Tagung der Ständigen Konferenz Mitteldeutsche Barockmusik, die 2006 in Görlitz veranstaltet wurde. Musikwissenschaftler aus Deutschland, Polen und Tschechien stellten hierbei musikhistorische Studien zu den „Sechsstädten“ bzw. einzelnen dort lebenden Musikern vor und reflektierten die vielfältigen musikalischen Beziehungen zwischen der Oberlausitz und den angrenzenden Regionen.