Erinna König, geboren in Warstein 1947, studierte an der Düsseldorfer Kunstakademie bei Dieter Roth und Joseph Beuys und blieb nach ihrem Studium in Düsseldorf, wo sie ihr Atelier führte und ihre Position in der Kunstlandschaft von NRW festigte. In den 1960er und 1970er Jahren, zu Königs Studienzeit, wurde die Frage, ob abstrakt oder gegenständlich zu arbeiten sei, an den Akademien kontrovers diskutiert. Entschlossen, sich diesem Denken in Gegensätzen zu entziehen, ging sie ihren eigenen Weg und entwickelte eine komplexe künstlerische Strategie: Sie untersuchte sowohl Formen als auch Materialien um ihrer selbst willen, jedoch ohne Motive und Inhalte dabei zu vernachlässigen.
Erinna König bearbeitete Gebrauchs- und Alltagsgegenstände durch skulpturale und malerische Eingriffe. Die vorgefundenen Dinge – Objekte und Materialien – sind Ausgangspunkte für neue Sichtweisen, die sich in ihrer Kunst auf sensible Art entfalten. Diese Dinge wurden präzise gewählt, stehen dabei nicht für sich, sondern dienen als Teil eines Ganzen. Durch ihre Bearbeitung und Kombinationen verwandelte die Künstlerin sie in Skulpturen, Objektbilder oder Installationen. Hierbei arbeitete sie assoziativ, ohne Deutungsvorgaben. König sah in den vorgefundenen Alltagsgegenständen nicht das Offensichtliche, nicht den Nutzen.