In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich in Wien eine eigene „Wissenschaftskultur“. Auf dem Gebiet der Staats- und Rechtswissenschaften kam sie insbesondere durch die von Hans Kelsen begründete Wiener Rechtstheoretische Schule zum Ausdruck.
Dieser „österreichischen Wissenschaftskultur“ und ihren Besonderheiten auf dem Gebiet der Staats- und Rechtswissenschaften widmete sich ein Symposium, welches anlässlich des 50. Todestages von Hans Kelsen im Oktober 2023 am österreichischen Verwaltungsgerichtshof stattfand und vom Hans Kelsen-Institut Wien (Bundesstiftung) in Kooperation mit der Forschungsstelle für Rechtsquellenerschließung (FRQ) der Universität Wien und dem Institut für Kulturwissenschaften (IKW) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften veranstaltet wurde.
Der vorliegende Band 43 der Schriftenreihe des Hans Kelsen-Instituts, der mit Unterstützung des Austrian Science Fund (FWF) veröffentlicht wurde, fasst die Beiträge des Symposiums zusammen. Er wirft ein facettenreiches Licht auf die Wiener Schule der Rechtstheorie: untersucht werden der Einfluss der Habsburgermonarchie sowie Verbindungen mit den Wissenschaftszirkeln und philosophischen Strömungen jener Zeit. Auch die Beiträge weiblicher Wissenschaftlerinnen und die Rolle von Vertretern des „katholischen Flügels“ des Kreises um Hans Kelsen werden beleuchtet.
Auch verfügbar unter: https://phaidra.univie.ac.at/detail/o:2112218