„Die Debatte um die Veränderungen seit dem 2. Vatikanum läuft letztlich auf den zentralen Streitpunkt der sog. ‚Papstfrage‘ hinaus: Sind diejenigen Männer, die nach dem Tod Papst Pius' XII. im Oktober 1958 auf den Papstthron erhoben wurden, wirklich Päpste, oder sind sie es nicht? Haben wir derzeit einen Papst oder haben wir keinen?“
Jene, die diese Frage mit „Wir haben keinen“ beantworten, nennt man „Sedisvakantisten“ und grenzt sie in der Regel aus dem Diskurs aus. Dabei haben sie, wie vielfach selbst von ihren Gegnern zugegeben, „die besseren Argumente“. Man wirft ihnen vor, sie würden gefühlsmäßig und daher übertrieben reagieren, ja sie würden sich etwas anmaßen, was ihnen gar nicht zusteht, nämlich den Papst „abzusetzen“. Doch in Wahrheit ist es so: „Ein Katholik entscheidet sich nicht dafür, sedisvakantistisch zu sein! Durch Tod, Rücktritt, Schisma, Häresie oder Apostasie eines Papstes wird ein Katholik zum Sedisvakantisten, weil immer dann der Stuhl Petri unbesetzt ist. Es ist eine Frage der Erkenntnis, nicht der Wahl!“
Das vorliegende Büchlein gliedert sich in zwei Teile: Im ersten Teil wird nach einer Einführung, ausgehend von der Glaubenslehre über die Indefektibilität und Unfehlbarkeit der katholischen Kirche, ein Beweis für die derzeitige Vakanz des päpstlichen Stuhles vorgelegt, und zwar basierend auf den Änderungen, die durch das 2. Vatikanum veranlaßt wurden. Ferner wird geprüft, inwieweit das Verhalten bestimmter Gruppen, die sich „katholisch“ nennen – so etwa das der „Konservativen“ von der Petrusbruderschaft oder das der „Lefebvristen“ von der Piusbruderschaft –, mit der Lehre von der Indefektibilität und Unfehlbarkeit der katholischen Kirche übereinstimmt oder davon abweicht. Schließlich wird am Ende eine Vielzahl von Einwänden widerlegt.
Der zweite Teil enthält mehrere Aufsätze, die verschiedene Themen, Fragen und praktische Konsequenzen beleuchten, die sich aus der aktuellen Situation der papstlosen Kirche für den Katholiken ergeben. Solche Fragen sind: Wie soll es jemals wieder einen Papst geben? An welchen heiligen Messen darf man als Katholik teilnehmen? Wie sieht es mit der Gültigkeit der Sakramente in der „konziliaren Kirche“ aus? Warum läßt Gott so etwas zu? Was ist unsere Aufgabe?