Die hier versammelten Arbeiten der Karlsruher Künstlerin Karin Kieltsch präsentieren in ihren Konstellationen sowohl eine Erweiterung in den visuellen Bildraum als auch in den konkreten Ausstellungsraum. Provozierend schmale Miniaturformate wie die Serie Hommage an Giovanni Segantini oder das Einzelwerk St. Moritz bei Nacht treffen auf barocke Raumfluchten und eröffnen gleich mehrere ambivalente Reflexionsebenen: die von Nähe und Distanz, Ausschnitt- und Bildhaftigkeit, Wahrnehmung und Darstellung. Andere Werkserien und Ensembles in Fotografie und Malerei wie Augenweide und Ortungen finden auf den großzügigen Wandflächen zu neuen kompositorischen Arrangements, zusammengehalten durch eine zurückhaltende Farbigkeit auf Grisaille. Stets geht es um das Herauspräparieren und in Erscheinung bringen eines zuvor nicht vorhandenen Bildes durch Weglassung, Hinzufügung, Fokussierung oder Reduktion. Die Publikation erscheint anlässlich der großen Überblicksausstellung „Karin Kieltsch. Blicke. Bilder.“ der Städtischen Galerie Ettlingen. Mit einem Essay des Kunsthistorikers Michael Hübl und Texten aus den Arbeitsbüchern der Künstlerin.