Die im letzten Jahr auf Lanzarote entstandene Arbeit des französischen Fotografen Pierre Even ist das Ergebnis einer Vielzahl von persönlichen Interessen: zuerst und vor allem Fotografie, dann Landschaft, eines der Wahrzeichen der Geschichte. Sowohl seine Kindheit in den 1970er-Jahren, die stark durch Politisierung geprägt war, als auch eine unbenannte Verbundenheit mit der Geschichte und Ästhetik Südamerikas lösen in ihm eine Faszination für außergewöhnliche Orte zwischen unbegrenzter Natur und abgeschlossenen Territorien aus. Später entdeckt er die amerikanische und mexikanische Fotografie der 1930er-Jahre, die maßgeblich seine weitere Arbeit als Fotograf beeinflussen. Längere Zeit verbrachte er in verschiedenen Teilen von Spanien. Besonders auf der Insel Lanzarote reizten ihn die landschaftlichen Gegensätzlichkeiten, die er dort entdeckte: einerseits wunderschön, menschenleer und karg, auf der anderen Seite banal touristisch – was bei ihm ein Gefühl purer Existenz und unbeschränkter Möglichkeiten hervorrief. Pierre Even (*1967) studierte an der National School of Photography in Arles und arbeitet seit 1993 für Magazine wie Frog, M le magazine du Monde und Purple.