Der Fundplatz Svinjarička Čuka, der auf einer flachen Flussterrasse im südlichen Serbien liegt, wird seit 2018 von einem internationalen Forschungsteam im Rahmen eines interdisziplinären österreichisch-serbischen Kooperationsprojekts untersucht. Die prähistorische Besiedlungsgeschichte der Terrasse reicht bis in die frühe Jungsteinzeit zurück und erstreckt sich über die Kupfer- und Bronzezeit bis in die Eisenzeit. Die wichtigsten wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Neolithisierungsprozess in Serbien und eine repräsentative Auswahl der bedeutendsten Funde der ersten Ausgrabungskampagnen werden in diesem zweisprachigen (englisch und serbisch) Begleitband zur permanenten Ausstellung im Nationalmuseum von Leskovac erstmalig vorgestellt. Belege für eine dauerhafte, feste Architektur der neolithischen Starčevokultur aus der Zeit um 6000 v. Chr. und das reiche Fundspektrum geben Einblick in die materielle Kultur der ersten Ackerbau betreibenden, sesshaften Gesellschaften in einer Region, die entlang der großen Flusskorridore die Kulturen des Mittelmeerraums mit denen der Donauregion verbindet.
Die einzelnen Kapitel geben nicht nur einen Überblick über die Grabungsergebnisse und das Fundmaterial, sondern auch über die Ebene von Leskovac und die Entdeckung des Fundplatzes mit Hilfe von systematischen Surveys und geophysikalischen Prospektionsmethoden. Darüber hinaus werden Einblicke in die vielfältige Anwendung multidisziplinärer Methoden bei der Fundauswertung (wie z. B. Mikroarchäologie, Gebrauchsspuren- und Rückstandsanalysen, Radiokarbondatierung) und in das umfangreiche Beprobungsprogramm an archäologischem, geologischem, anthropologischem, archäozoologischem und archäobotanischem Material mit modernsten naturwissenschaftlichen Labormethoden gewährt.