Thomas Ebendorfer (1388–1464), Professor der Universität Wien und deren Abgesandter zum Ökumenischen Konzil nach Basel, war Mitglied der Konzilsdelegation nach Prag zu den Verhandlungen mit den böhmischen Hussiten zwecks Abschluß von Toleranz-Vereinbarungen (Kompaktaten). Sein aus dieser Zeit zwischen 1433 und 1436 stammendes „Tagebuch“ berichtet über die Debatten zwischen den Konzilsvertretern und den vorher als Häretiker vergeblich bekämpften Hussiten und bietet Textentwürfe sowie kontroverse Stellungnahmen im Wortlaut. Wie endlich die Kompaktaten zustande kamen und 1437 ratifiziert wurden, wird in der Einleitung der Edition dargelegt. Thomas Ebendorfer gibt durch seine tagesgenau datierten Eintragungen einen eindrucksvollen Einblick in das theologische Denken und politische Handeln der Zeit des Basler Konzils.