Noch sieht es idyllisch aus zwischen Como und Innsbruck, noch kriecht die Bergromantik um die Ecke, aber die Alpenregion könnte sich in 50 Jahren zu einer Dystopie entwickelt haben, in der es sich nur vordergründig noch angenehm leben lässt. Verlassene Dörfer, die als Nutzlandschaft geschreddert werden, verseuchte Böden und das Leben in Seilbahnen, eine dahinsiechende Bevölkerung in der Postapokalypse und Reichtum für wenige, die alle hart an der Hand führen. Dazwischen ein Erholungspark für Snobs und einzelne Aussteiger Das Alp Magazin Acquarossa spielt mit einem Augenzwinkern das Szenario einer zernutzten Landschaft durch, die als letztes Refugium für eine Elitendiktatur herhalten muss. Visionäre Texte treffen in einer reduzierten, konsequent schwarz-weissen Gestaltung zusammen und bieten so den möglichen Blick bis weit in ein denkbares anderes Jahrhundert vor.