Grundschulkinder lieben das Thema „Indianer". Deshalb gibt es auch allerhand Unterrichtsmaterial, aber meist zum Bild der über die Steppe reitenden Häuptlinge. Doch Kinder lernen dabei nichts Neues, sondern wiederholen nur ihre aus Westernfilmen und Karl-May-Filmen gewonnenen stereotypen Bilder. Das Thema hat aber das Potential, über den eigenen Tellerrand hinauszublicken und wirklich andere Kulturen kennen zu lernen - so wie es im Perspektivrahmen für den Sachunterricht bei den Kompetenzen unter der sozial- und kulturwissenschaftlichen Perspektive gefordert wird. Um wirklich neue Kompetenzen bei den Kindern aufzubauen und nicht bloß Stereotype zu verstärken, wird hier das Thema „Indianer" an einer Wassernomadenkultur aufgezogen, die gerade nicht den gängigen Stereotypen entspricht. Es geht um die Kultur der Yahgan, die im Süden Feuerlands wohnten. Mittlerweile sind nur noch wenige Familien zu finden. Aber es gibt noch Mädchen und Jungen, die für Grundschulkinder Identifikationsmöglichkeiten bieten, um zu erfahren, dass diese Kinder gleichzeitig auch Kinder wie „Ich und Du" sind. Dieses Buch besteht aus einer didaktischen Begründung sowie ausführlichen Sachinformationen zur Geschichte der Yahgan und Kurzinformationen zum gegenwärtigen Leben der Yahgan für Lehrerinnen und Lehrer. Ohne fachliches Hintergrundwissen kann kein flexibler und differenzierter Unterricht - gerade bei einer so anspruchsvollen Thematik - durchgeführt werden. Im Hauptteil dieses Buches folgen die Unterrichtsmaterialien, es geht um Gerichtsspiele, Texttheater, Bau von Modellen, Gesichtsbemalung und viele andere Aufgaben. Diese sind auf Karteikartenform geschrieben, sodass es leicht ist, sie in der Praxis einzusetzen.