Die Spiritualität des Augenblicks als jesuanisches Handlungsprinzip in der Begegnung mit Menschen ist ein pastorales Zukunftsprinzip. Es ist in allen Bereichen der Kirche und auch in der Schönstattbewegung eine Herausforderung, weil es eine Bereitschaft innerer Veränderung mit sich bringen muss, während die von uns verinnerlichten Verhaltensmechanismen meist auf Machbarkeit zielen. Spiritualität des Augenblicks setzt aber auf die Begegnung im Augenblick in jeder Situation und jedem Ort unserer pluralen und mobilen Welt und geht davon aus, dass sich aus der Begegnung Neues, Weiterführendes, Heilendes in den Menschen entwickelt. Das braucht Vertrauen in diesem Wachstumsprozess, weil niemand weiß, was im nächsten Augenblick sich verändert, vielleicht das Leben auf den Kopf stellt. Dies bedeutet einen grundsätzlichen Perspektivenwechsel, weg von einer Bewertung von Gesellschaft und Welt aus einem engen, binnenkirchlichen, binnengemeindlichen Denken oder Gruppen- und Gliederungsdenken, zu Veränderungen im Denken und Planen im Blick auf den Menschen und dessen Lebensrealitäten.