Maria stellte in ihrer kirchlichen Doppelrolle als unversehrte Jungfrau und demütige Mutter ein gleichermaßen unerreichbares wie bedrückendes Ideal für die Frauen dar. Ihre hochstilisierte Jungfräulichkeit und die Mutterschaft als ausschließlicher Lebenssinn wurde ließ das weibliche Selbstwertgefühl zu kurz kommen. Die bekannte Lyriker Christa Peikert-Flaspöhler versucht nun, sich auf den Ebenen der wenigen biblischen Texte an Mirjam-Maria heranzutasten. Die Frage, wie es zur Verwandlung der Mirjam aus einfachen Verhältnissen desten Orients zur mächtigen Himmelskönigin kommen konnte, bewegte die Autorin immer wieder. Ihre Lebenserfahrung floß dabei in die Texte ein. Das Geheimnisvolle aber bleibt dabei lebendig.