Ein glühend heißer Nachmittag ist die Geschichte einer daueralarmierten, abergläubischen jungen Frau, die zwischen Tragödie und Komödie nicht unterscheiden kann.
Schon bei der Ankunft am Flughafen Mexico City fesselt ein blutrotes Graffito Matildas Blick, und eine dunkle Ahnung nimmt von ihr Besitz, ihre kurze Reise werde ein grausames Ende nehmen. Sie greift nach ihrem Mann, fasst ins Leere und sieht sich selbst unter einer glühenden Sonne tot im Straßengraben liegen. Schreckensbilder wie dieses drangsalieren Matildas Gehirn und ein Desaster nach dem anderen strapaziert ihre Sinne: Das Flugzeug wird abstürzen, ihr Mann wird sie umbringen, ein Unbekannter erschlägt sie, man sieht sich nie wieder. Das Unheil lauert überall.
Besessen und verfolgt von katastrophalen Ereignissen trifft Matilda schließlich auf einen Fremden und begehrt ihn mehr als alles andere. Drei Tage und Nächte zwischen Wahn und Wirklichkeit, bittersüß und bizarr, und über allem stets die Sehnsucht nach dem Happy End.
›Ein glühend heißer Nachmittag‹ ist die Geschichte einer abergläubischen, von katastrophalen Vorstellungen verfolgten jungen Frau und ein bitterböser, glasklarer, messerscharfer Roman zur Zeit, der »ins Herz der Finsternis führt: in unsere von Dauerbeschallung und -bestrahlung durch Bilder, Meldungen, Videos und Memes rettungslos zersetzten Hirne. Es ist so herrlich, es schmerzt.« (Uli Hufen)
»Ungewöhnlich gute Prosa!« – Alexander Fest
»Mittags wird das Manuskript mir zugeschickt. Ich lese es in vier Stunden. Ich bin fasziniert. Kein Film ist so beweglich wie dieser Text. Es geht um eine Momentaufnahme, den Puls unserer Zeit, sie ist nervös, disruptiv und ziemlich fantastisch. [...] Ich habe selten ein so musikalisches und zugleich so gut beobachtetes, schwungvolles und unterhaltendes Buch gelesen. Ich habe mir lauter Stellen angestrichen, zu denen ich selber gerne Geschichten schreiben würde. Das Buch produziert etwas, das Seltenheitswert besitzt: Lichtblitze und Lust. Eigentlich hätte ich an diesem Nachmittag Arbeiten fertigstellen müssen. Ich bereue die vier Stunden Lesezeit nicht, die mich davon abgehalten haben.« – Alexander Kluge