Megatrends wie die Elektrifizierung des Antriebs, das automatisierte Fahren, die Vernetzung von Fahrzeugen sowie neue Mobilitätsdienstleistungen beeinflussen Kundenanforderungen an Fahrzeuge. Um dies im Rahmen der Antriebsentwicklung berücksichtigen zu können, müssen kundenspezifische Problemstellungen bzw. Kundeneigenschaften betrachtet werden. Diese Arbeit behandelt Lösungsvorschläge zur Auslegung von Antrieben mit Schwerpunkt auf der Ermittlung von Fahrleistungsanforderungen, wobei Kundeneigenschaften und daraus resultierende Fahrmanöver fokussiert werden.
Es wird eine Methode entwickelt, mit der ausgehend von Fahrzeugnutzungszwecken und -profilen relevante Anwendungsfälle im Kundenbetrieb ermittelt werden. Hierzu werden Messdaten statistisch ausgewertet, sodass für das jeweilige Szenario zu erreichende Geschwindigkeiten, Steigungen und Beschleunigungsanforderungen bestimmt werden können.
In der Arbeit werden vier unterschiedliche Anwendungsbeispiele betrachtet. Dabei werden zum einen aus der Anwendung der Methode resultierende Anforderungen bestimmt. Zum anderen werden anhand der Überschreitung der Fahrleistungen eines Großteils vergleichbarer Fahrzeuge wettbewerbsorientierte Anforderungen ermittelt. Anschließend wird untersucht, ob sich durch einen Fokus auf Anwendungsfälle im Kundenbetrieb Potentiale im Hinblick auf die Antriebsauslegung oder den Energieverbrauch ergeben. Die simulative Betrachtung unterschiedlicher elektrischer Antriebskonzepte zeigt, dass bei ähnlicher Fahrleistungserfüllung die Antriebsleistung im Falle kundenzentrierter Anforderungen niedriger ausfallen kann. Weiterhin können sich in verschiedenen Fahrprofilen Einsparungen im Energieverbrauch ergeben.