Der siebte Band der Reihe „Akteure eines Umbruchs“ bietet neun Biografien von Männern und Frauen. Sie stammten aus verschiedenen sozialen Milieus und verfolgten 1848/49 unterschiedliche, teilweise gegensätzliche politische Ziele.
Karol Libelt stritt für einen eigenständigen polnischen Staat. Dem eigentlich monarchisch-konservativen Habsburger Erzherzog Johann fiel die Rolle des Reichsverwesers zu, die er eher widerwillig und oft zögerlich ausfüllte. Mit Marie Pinder und Emilie Emma von Hallberg werden zwei Frauen vor-
gestellt, die in unterschiedlichen Provinzen und Milieus die Revolutionsereignisse verfolgten und scharfsinnig kommentierten. Julius Pinder kostete die Zustimmung zum Beschluss der Preußischen Nationalversammlung im November 1848, der Krone die Steuern zu verweigern, das Amt des Oberpräsidenten der Provinz Schlesien. Mit dem Gymnasiasten Hugo Wolf wird ein Akteur der Jugendrebellion, die die Revolution von 1848/49 auch war, biografisch porträtiert. Joseph Fickler und Eduard Kauffer waren zwei Redakteure, die für ihre kritische publizistische Tätigkeit vor und während der Revolution von der alten Obrigkeit verfolgt wurden. Der frühe, unter Zeitgenossen bekannte Globalhisto-
riker Gotthold Heine war ein Berliner Märzgefallener, auch wenn er am 18. März 1848 nicht auf einer Barrikade stand.
Abgeschlossen wird der Band durch einen Aufsatz von Walter Schmidt. Der Nestor der 1848er-Forschung in der DDR, blickt auf die Diskussionen bei der Arbeit an der „Illustrierten Geschichte der deutschen Revolution 1848/49“ zurück, die zum 125. Jubiläum der Revolution erschien und nach 1973 weitere Auflagen erlebte.