Gesellschaftliche und technische Transformationsprozesse prägen und verändern nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs den ländlichen Raum. Durch die sich globalisierenden Tendenzen in Handel und Gewerbe mit den einhergehenden Entwicklungen im Bereich der Mobilität durch Ausbau der Straßen- und Schienennetze rücken die Menschen auf dem Dorf näher an die urbanen Räume heran.
Mit dem landwirtschaftlichen Strukturwandel boomen die Genossenschaften. Gleichzeitig vergrößern sich mit den Anforderungen der Zeit die Betriebe wie Molkereien – neue Technologien halten Einzug. Im privaten Bereich sind die entstehenden Gemeindezentren Zeichen des dörflichen Gemeinschaftsgefühls, während sich die Jugend in den Jugendzentren, im Kino oder auf den Sportplätzen trifft. Der wirtschaftliche Aufschwung zeigt sich ebenfalls in neuen Angeboten im Fremdenverkehr. Zahlreiche Landgasthöfe und Fremdenzimmer ziehen die Menschen auf das Land. Aus dem Urlaub im Ausland verschicken die Menschen Postkarten, die nicht zuletzt dank neu geschaffener Postfilialen daheim ankommen.
Der fünfte Tagungsband des Verbundprojekts zur gleichnamigen Tagung am LVR-Freilichtmuseum Kommern knüpft an den Band DorfModerne I an. Die 23 Beiträge verdeutlichen, wie infrastrukturelle, gesellschaftliche und gewerbliche Entwicklungen die Kulturlandschaft, Siedlungsstrukturen und Architektur im ländlichen Raum nach 1950 prägten und veränderten.