In diesem Buch wird Jesus als "Sozialer Arbeiter" konstruiert. Dieser Konstruktion liegt ein Jesusbild zugrunde, das sich von der gängigen, beinahe zweitausend Jahre das Christentum beherrschenden These "Jesus - der Erlöser" und der im Protestantismus (Calvinismus) entwickelten These "Jesus – der Entrepreneur" deutlich unterscheidet. Das von Jesus proklamierte Evangelium wird als säkulare Botschaft an die Armen, Unterprivilegierten und Hilfebedürftigen konzipiert, die auf Nächstenliebe, Solidarität und Barmherzigkeit gegründet ist. Die Geschichte der sozialen Fürsorge wie auch die gegenwärtigen diakonischen und caritativen Wohlfahrtsverbände zeigen die Schwierigkeiten auf, diese Visionen Jesu in die soziale Praxis umzusetzen.