Die Geschichtswissenschaft diskutiert seit Jahren intensiv über die Genese, Formen und Folgen weltweiter Verflechtungen und Austauschprozesse. Die Forschungen und Debatten auf dem Feld der Globalgeschichte knüpfen an etablierte Traditionen der außereuropäischen Geschichte, der Geschichte der europäischen Expansion sowie der Geschichte einzelner Weltregionen an, führen jedoch konzeptionell und methodisch über diese hinaus. Dem Wandel des wissenschaftlichen Diskurses trägt die vormalige „Gesellschaft für Überseegeschichte“ durch ihre Umbenennung in „Gesellschaft für Globalgeschichte“ Rechnung. Im Zuge der konzeptionellen und methodischen Neuausrichtung der Gesellschaft wurde das Periodikum „Globalgeschichte / Global History“ konzipiert, das in der Nachfolge des „Jahrbuchs für Europäische Überseegeschichte“ (2001–2022) steht. „Globalgeschichte / Global History“ bietet ein Forum für wissenschaftliche Aufsätze, Debattenbeiträge sowie Literaturberichte in deutscher und englischer Sprache, die Aspekte dieses ebenso vielfältigen wie dynamischen Forschungsfelds beleuchten.
Aus dem Inhalt (insgesamt 6 Beiträge):
Folker Reichert, Yumiko Nishimoto , Globalgeschichte in der Bucht von Hakata
Jörg Denzer, Finding El Dorado.Rekonstruktion der Suche nach der legendären Stadt (1532–1544), Lokalisierung und Einordnung als „agrarbasiertes Zentrum niedriger Dichte“ der Omagua-Kultur
Rafael Torra, Ein „deutsches Kolonialexperiment“? Die BAC und niederländische Einflüsse in den Westindienkompanien des Alten Reichs