»Ich muß sterben und weiß nicht wann, und weiß nicht wie und weiß nicht wo; aber das weiß ich, wenn ich in einer Todsünde sterbe, bin ich verloren auf ewig; wenn ich aber in Gottes Gnade sterbe, bin ich gerettet für ewig«. Es war am 6. September 1933, als Dompfarrer Lichtenberg dieses Gebet für eine Rundfunkreportage anläßlich der Beisetzung des ersten Berliner Bischofs Christian Schreiber sprach. Aber nicht nur das dem Katechismus entlehnte Gebet, mit unerbittlichem Ernst aus Verantwortung vor der Ewigkeit vorgetragen, ist bemerkenswert, auch die Umstände waren es. Die Reportage wurde nicht ausgestrahlt, sie paßte nicht in die zunehmend »gleichgeschaltete « Medienlandschaft. Bemerkenswert ist aber vor allem der Beter. Seine exemplarische Bewährung als Mensch, Christ und Priester unter den Bedingungen eines totalitären Regimes ist weithin bekannt, und so hat auch sein Martyrium über den kirchlichen Raum hinaus Beachtung gefunden.