Grazile Sahneschwäne, fruchtige Kirschtörtchen, cremige Bismarckeiche – neben den vielen Sorten von leckeren Blechkuchen sind in der häuslichen Bäckerei Thüringens natürlich auch feine Konditoreiwaren bekannt. Dort, wo man die üppige Kaffeetafel so überaus liebt, wird selbstverständlich die Kunst des Tortenbackens beherrscht, weiß man, wie zarte Biskuitrollen und knusprige Blätterteigstücke zuzubereiten sind, kennt man besonders schmackhafte Pfannkuchen und Fastnachtskrapfen sowie eine schier unendliche Zahl köstlicher Rezepte für Weihnachtsplätzchen und Pfefferkuchen. Dieser Band stellt feines und kleines Backwerk auf Thüringer Art vor, das in Gudrun Dietzes Erfolgsbuch „Thüringer Festtagskuchen“ weitgehend ausgespart blieb. Dort dominieren die großen Blechkuchen, die gewissermaßen den Grundstock für jede Festlichkeit bilden. Denn für eine richtige Kirmesfeier oder Hochzeit wartet die Thüringer Hausfrau mit mindestens 20 verschiedenen Kuchensorten auf. Dazu aber zeigt sie ebenso gern ihr Können mit zarten Cremeschnittchen oder einer großen Sahnetorte, verführt mit liebevoll garnierten Plätzchen aller Art zum Naschen und Knabbern oder schmückt die Hochzeitstafel mit einer ebenso reizend anzusehenden wie schmackhaften Dekoration: mit gebackenen Blütenkörbchen. Wer nach einer Besonderheit dieser Rezepte sucht, wird sie bald entdecken: Es ist die Zierlichkeit des Backwerks, das mit großer Genauigkeit zubereitet und mit viel Liebe garniert wird. Gewöhnliche Windbeutel „mausern“ sich dabei zu Sahneschwänen, beim Baumstamm muss jedes „schokoladencremige Astloch“ an der richtigen Stelle sitzen, und selbst die allerwinzigsten Plätzchen erhalten noch einen Marmeladentupfer als besonderen Pfiff! So liegt der Reiz dieser feinen, kleinen Gebäckstücke sowohl im Wohlgeschmack des aus sorgfältig abgestimmten Komponenten bestehenden Teigs als auch in den süß-säuerlichen oder cremigen Füllungen. Schokolade, Nougat, Nüsse, Schlagsahne, Buttercreme, Marmelade oder Früchte sind dafür – je nach Anlass und Jahreszeit – geeignet. In Thüringen „isst“ das Auge eben immer mit