Die Kantate „Ich will den Kreuzstab gerne tragen“ BWV 561 entstand in Johann Sebastian Bachs Leipziger Amtszeit als Kirchenmusik für den 19. Sonntag nach Trinitatis. Ihre erste Aufführung erfolgte nach heutigen Erkenntnissen am 27. Oktober 1726 in Leipzig. Sie gehört somit zum dritten Leipziger Kantatenjahrgang, der inzwischen weitgehend rekonstruiert werden konnte. Weitere Aufführungen durch Bach sind nicht belegt.
Der unbekannte Textdichter der Kantate benützt zunächst das Sonntagsevangelium Matthäus 9,1–8 (Heilung des Gichtbrüchigen) als Anknüpfungspunkt.
Auf sinnfällige Weise versteht es Bach, die Aussagen des Textes musikalisch darzustellen.
BWV 56 wird allgemein den Solokantaten zugerechnet, da alle Sätze dem Bass zugewiesen sind. Auch der autographe
Innentitel der Originalpartitur Cantata à Voce Sola è Stromenti bestätigt diesen Terminus, obwohl der Schlußchoral noch einen zusätzlichen gemischten Chor erfordert.
Die instrumentale Besetzung begnügt sich mit einer Oboen- und einer Streichergruppe und macht das Werk ohne größeren Aufwand darstellbar. Die Taille, eine Alt-Oboe, kann gegebenenfalls durch eine Oboe da caccia oder ein Englischhorn ersetzt werden.
Nach Inhalt und Charakter
eignet sich das Werk heute zu jedem Trauergottesdienst, Totengedenken oder allgemein für die Schlusszeit des Kirchenjahrs.