Abenteurer? Wirtschaftsflüchtlinge? Blauäugige? Wer und was waren die Menschen, die es von Mitte des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts aus Deutschland in das unbekannte Hawai'i zog? Fünfzehn dieser Mutigen, die sich auf die lange Reise begaben – vierzehn Männer und eine Frau –, werden in diesem Band vorgestellt.
Der zeitliche Rahmen reicht von 1849, als Heinrich Hackfeld ins souveräne Königreich Hawai'i segelte, bis in die Zeit des Krieges zwischen dem Kaiserreich und den Vereinigten Staaten, in den Maria Heuer geriet. Die Geschichte von Wilhelm Wolters geht über seinen Tod im Jahr 1918 hinaus: Um sein Erbe wurde jahrelang gestritten, bevor es im Dritten Reich missbraucht wurde.
Keine Geschichte Hawai'is ohne Zucker – und keine Geschichte der Deutschen ohne die von Heinrich Hackfeld gegründete Firma: Mit dem weißen Gold erlangte sie Weltgeltung. Die Besitzer und Führungskräfte stammten zumeist aus Bremen. Sie gründeten und leiteten Plantagen – und sie beschafften Personal. Innerhalb von zwei Jahren brachten sie 1100 deutsche Arbeiter, Frauen und Kinder nach Hawai'i. Einer von ihnen war Wilhelm Kruse.
Weitere Deutsche waren wegen ihrer Fachkenntnisse gefragt. Beispiele sind der Koch Robert von Oehlhaffen, der zum Kammerdiener des Königs avancierte, John Henry Bruns, dessen Fässer den Zucker trocken hielten, oder Gustav Mauer, der die Wünsche seiner wohlhabenden Kundschaft nach modischen Frisuren erfüllte, bevor er in Alaska Gold schürfte.
Anhand von Lebensgeschichten werden exemplarisch und punktuell Aspekte der Geschichte Hawai'is im 19. und beginnenden 20. Jahrhundert aufgezeigt. Darüber hinaus liefern sie einen Beitrag zur Geschichte Bremens und der Auswanderung aus Deutschland.