Dieses zweite Gedichtbändchen von Kathrin Schulz erscheint ungefähr 15 Jahre nach ihrem ersten. Inzwischen ist nicht nur einfach Zeit vergangen, natürlich auch viel mit ihr und in ihrem Leben geschehen. Darüber sprechen und erzählen alle diese Gedichte, einige davon sind in den letzten Jahren in Lyrik-Anthologien erschienen. In einer liebevollen Kindheit aufgewachsen und dabei umgeben von der Poesie des Lebens in nicht nur zuhause gern gesungenen und später selbst auf ihrer Gitarre begleiteten Liedern, in kraftvollen und zugleich zärtlichen Versen in geliebten Büchern, hat Kathrin von Anfang an die ganz besondere Kraft lyrischer Sprache lieben gelernt. In den letzten vier gemeinsamen Schuljahren der Abiturstufe lauschten wir als Mitschüler gerne neben den Volksliedern auch Liedern z.B. von Victor Jara, Pablo Neruda und Bulat Okudshawa, die sie vortrug – sie war für uns „Kathrin mit der Klampfe“. Schon da hätte eigentlich der eine oder andere eigene Text von ihr dabei gewesen sein können ... Es sollte aber noch etwas Lebenszeit brauchen, bevor sie ihre ersten Lieder und Texte schrieb bzw. bis sie ihr „geschenkt wurden“ – wie sie dazu meint. Nun, wirklich Jahrzehnte später, haben sich viele neue Verse „aus den Träumen gefunden“. Und auch die wollen gern mit anderen geteilt sein – sie sprechen für sich selbst. Uwe Müller