Die Publikation leistet Pionierarbeit hinsichtlich der Entdeckung des Werks des Ostberliner Künstlers Heinrich Bethke (1937–2013), eines eigenen und eigenartigen Kosmos, eines Gesamtkunstwerks, bestehend aus auratischen Objekten mit starker Präsenz, die uns als Betrachter damals wie heute anregen, über die Bedingungen und Möglichkeiten menschlicher Existenz nachzudenken. Bethke wird als Künstler erfahrbar, der eine ganze Welt — vom «klassischen» Tafelbild über Unikatbücher, Möbel, gewebte und geknüpfte Teppiche bis hin zu den Wohnräumen — nach seinen Vorstellungen formt. Das Buch wirft auch einen Blick auf die in weiten Teilen marginalisierte Existenz dieses unabhängigen Geistes, den Kreis von Künstlern und Intellektuellen, den Bethke und seine Frau Ricarda ab den späten 1960er Jahren in ihrer Wohnung in der Berliner Tucholskystraße um sich herum versammelten.