Die Geschichten des vorliegenden Band „Oder so“ sind Miniaturen, die wie Pop-ups auftauchen und wieder verschwinden. Sie gleichen Kippbildern oder unmöglichen Figuren. Glaubt man sie festgemacht zu haben, entgleiten sie einem schon wieder. Es sind Splitter, die zu mitunter traumhaften, surrealen Szenen zusammengefügt sind. Ob es um einen Schlüsselbund, eine vermeintliche Beinschiene, um ein Karussell, einen Unfall oder einen Angler geht: die Art und Weise der Montage entspricht jener der (medialen) Alltagspraxis. Es sind Konstrukte. Alles könnte auch ganz anders sein. Die Figuren bleiben skizzenhaft, auch der nicht näher beschriebene Er, der durch zwei Drittel der Geschichten geistert. Fast immer drehen sich diese um ein Scheitern, um ein unspektakuläres Scheitern im Kleinen. Die Texte gleichen Gerüsten, die viel Freiraum lassen. Die Sprache ist einfach und klar, mit stakkatoartigen Sätzen, reduziert auf das Wesentliche, wie ein Fond, nachdem alles Wasser verdampft ist.