An Popularität bei den Lesern hat es Thomas Mann bekanntlich nie gefehlt, aber seine Zugehörigkeit zur literarischen Moderne war unter Kritikern wie Wissenschaftlern lange äußerst umstritten. Diese Veröffentlichung trägt dazu bei, den Ort Thomas Manns im Feld der „Klassiker der Moderne“ näher zu bestimmen. Im Gegenzug zu biographistischen Deutungen, die seit der Herausgabe der Tagebücher in der Mann-Forschung größeren Raum gewonnen haben, konzentriert sich der Autor auf die ästhetische Eigenart der Romane und auf werkübergreifende Themen. Im Mittelpunkt stehen die vier großen Romanwerke „Buddenbrooks“, „Der Zauberberg“, „Joseph und seine Brüder“ und „Doktor Faustus“, doch auch kürzere Arbeiten wie „Königliche Hoheit“, „Lotte in Weimar“, „Der Erwählte“ oder „Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix Krull“ werden berücksichtigt und in den breiten Zusammenhang des Gesamtwerks gestellt. Der Anmerkungsapparat erleichtert gerade Anfängern den Einstieg in die sehr umfangreiche Thomas-Mann-Forschung und weist auf die wichtigsten Forschungsdiskussionen hin.