Titel und Cover des Künstler:innenbuches Körper meiner Arbeit von Miriam Bajtala sind programmatisch einer Performance entlehnt: einer räumlichen Aufstellung ihres Werkindex. Performancebesucher:innen trugen 99 Titelschilder ihrer Arbeiten. Heute haben die mittlerweile 127 ‚Körper ihrer Arbeit‘ im rosa eingefärbten Archiv dieses Buches ihre organisierte Form gefunden: von konzeptuellen, vielschichtigen, lustigen und ‚echt guten‘ Arbeiten bis zu verworfenen, nicht repräsentativen und bislang unsichtbaren Arbeiten.
Miriam Bajtala formuliert ihr vielgestaltiges, manchmal autobiografisches Werk, das sich mit Themen der Wahrnehmung, Erinnerung, (Selbst-)Ermächtigung, Zeugenschaft und Repräsentation beschäftigt, seit etwa 25 Jahren in den Medien Video, Videoinstallation, Zeichnung, Fotografie und Performance. Sie situiert ihre Arbeiten häufig in Räumen - konkreten wie Wohnungen aber auch gesellschaftlichen sozialen Räumen. Sie stellt Fragen zu Identitätskonstruktionen und den Mechanismen sozialer Zuschreibung. Als künstlerische Methode bezieht sie immer wieder andere Menschen in ihre Werke ein und lässt ihre und deren Erfahrungen in gegenseitigen Rückkoppelungen und Schleifen miteinander interagieren.
Das nun vorliegende Künstler:innenbuch Körper meiner Arbeit lädt sowohl zum chronologischen Lesen als auch zur nonlinearen Lektüre ein und enthält mit über 400 Abbildungen, neben Texten der Künstlerin, auch Beiträge von Claudia Slanar, Jens Kastner und Sabine Winkler.