Nachhaltigkeit und Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) – zwei zentrale Begriffe einer aktuellen, intensiv geführten Debatte um die Zukunft des Planeten Erde. Vor dem Hintergrund der menschlichen Entwicklung berührt das Konzept der Nachhaltigkeit nicht nur Dimensionen des Ressourcen- und Umweltschutzes, sondern auch Fragen des friedlichen Zusammenlebens und der sozialen Gerechtigkeit. Im Kern nachhaltiger Entwicklung steht der Gedanke, dass wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Fortschritt langfristig gesehen nur in einer intakten Umwelt, das heißt innerhalb planetarer Grenzen, möglich ist. Gleichzeitig lässt sich Umweltschutz nur dann effektiv umsetzen, wenn Menschen sich nicht um ihre wirtschaftliche Existenz sorgen müssen. Entwicklung gilt als nachhaltig, wenn Menschen, die sowohl gegenwärtig als auch zukünftig auf der Welt leben bzw. leben werden, ihre Bedürfnisse innerhalb der planetaren Grenzen befriedigen können. Um dieses Ziel zu erreichen, bedarf es einer gesellschaftlichen Transformation, die Wissen, Technologien, starke Institutionen und partizipative Entscheidungsprozesse vereint und neue Denk- und Verhaltensweisen fördert. Bildung für nachhaltige Entwicklung liefert wichtige Impulse und hilfreiche Konzepte für diese Transformation, denn sie befähigt Menschen dazu, die Auswirkungen des eigenen Handelns auf die Welt zu reflektieren und so besser zu verstehen. Zukunftsorientiertes Denken und Handeln ermöglichen es, verantwortungsvolle Entscheidungen zu treffen. BNE folgt einem ganzheitlichen Ansatz und fokussiert daher nicht nur Lerninhalte, sondern bezieht auch pädagogische Aspekte und das Gestalten von Lernumgebungen mit ein, um forschendes und transformatives Lernen zu ermöglichen. Der vorliegende Sammelband stellt verschiedene Fallbeispiele aus Deutschland bzw. Europa vor, die sich mit Fragen nachhaltiger Transformation beschäftigen und die sich in der Schule diskutieren lassen.