In Weitin bei Neubrandenburg befand sich ein bedeutender Wohnort von Familien der Sinti, den die Polizei in der Zeit des Nationalsozialismus zu einem Zwangslager machte. Auch an zahlreichen anderen Orten in Mecklenburg und Vorpommern lebten Sinti und Roma mit ihren Familien, darunter Neustadt-Glewe, Rostock, Anklam, Stralsund und Teterow. Doch was ist aus diesen Menschen und ihren Geschichten geworden?
Die Historikerin und Annalise-Wagner-Preisträgerin Natalja Jeske erzählt vom Leben der Sinti und Roma im Nordosten Deutschlands. Anhand zahlreicher Quellen und Zeitzeugenaussagen berichtet sie über deren Kampf um Selbstbehauptung als Bürgerinnen und Bürger der deutschen Gesellschaft ebenso wie über ihre dramatische Verfolgungsgeschichte in der Zeit des Nationalsozialismus. Natalja Jeske folgt den Spuren der wenigen Überlebenden bis in die Nachkriegszeit.
Mit der vorliegenden Publikation wollen RAA – Demokratie und Bildung Mecklenburg-Vorpommern e. V. und Landeszentrale für politische Bildung Mecklenburg-Vorpommern einen Beitrag zum Erinnern und Gedenken an die Sinti und Roma aus Mecklenburg und Vorpommern leisten, die dem Völkermord durch die Nationalsozialisten zum Opfer fielen. Mehr als die Hälfte der vor 80 Jahren am 11. März 1943 nach Auschwitz Deportierten waren Kinder unter 14 Jahren.