Das Heil, das Jesus Christus den Menschen gebracht hat, beinhaltet die Genesung der Seele, die in ihrem gefallenen Zustand an den Leidenschaften krankt. Der Heilungsprozess dauert lange und hat gewisse Voraussetzungen, vor allem die Teilnahme am sakramentalen Leben der Kirche und den persönlichen Einsatz für einen reinen Lebenswandel. Im Vortrag wird der Kampf gegen die Leidenschaften und der Erwerb der Tugenden thematisiert. Die Leidenschaften verteilen sich auf verschiede Bereiche der Seele: den geistigen, den „zornigen“ und den begehrlichen Bereich. Im geistlichen Kampf geht es darum, mit Hilfe von Tugenden die ursprünglich guten Kräfte der Seele von ihren leidenschaftlichen Verformungen zu reinigen. Es gilt, das Denken durch die göttliche Offenbarung, die geistliche Betrachtung und das Gebet zu reinigen; den Zorn gegen die Sünde und die Dämonen zu richten; und sich zur Liebe Gottes zu erziehen. Dabei muss der Asket auf den eigenen Leib achten, ihm das rechte Maß an Ruhe, Anstrengung und Nahrung geben und die Sinne vor den leidenschaftlichen Angriffen zu schützen. Die methodische Beschäftigung mit den Leidenschaften und Tugenden hat als Ziel, die Erlangung der Gnade Gottes, die ein reines Geschenk ist, das jenen zuteilwird, die es sich ersehnen.