Zugegeben: Das Leitmotiv des diesjährigen Kreisjahrbuches ist etwas ungewöhnlich – „Lebensbilder“. Ungewöhnlich im Wortsinne sind auch die ausgewählten Persönlichkeiten, die gemeinsam haben, dass sie etwas bewirkt haben – in Politik, Kultur, Gesellschaft.
Guido v. Büren schildert die mehrjährige Reise des Jülicher Erbprinzen Karl Friedrich im 16. Jahrhundert nach Rom, wo er an den Pocken starb und mit ihm de facto das Jülicher Herrschergeschlecht. Dr. Achim Jaeger erinnert an den Dürener Lehrer, Verleger und Buchhändler Wilhelm Solinus, der für das Schulwesen und den Buchhandel dieser Stadt eine kaum zu überschätzende Bedeutung hat. Bernd Hahne wiederum skizziert das zwölfjährige Wirken des Dürener Oberbürgermeisters Dr. Ernst Overhues, der in der unruhigen Weimarer Zeit die Geschicke der Stadt lenkte. Der Verstrickung der Ärzte am Dürener Krankenhaus in die NS-Rassenideologie widmet sich der Beitrag von Dr. Dieter Lenzen. Dr. Iris Nestler begibt sich auf die Spuren des Linnicher Künstlers Peter Dohmen, dessen Glasmalereien ausschließlich in den USA zu finden sind, wohin er 1951 mit seiner Familie ausgewandert war. Ingo Latotzki würdigt den vor einem Jahr verstorbenen, langjährigen Dürener Oberkreisdirektor Josef Hüttemann. Und in einem launigen Interview entlockt Peter Gasper der Dürener Schauspielerin Marita Breuer einige Geheimnisse ihrer beeindruckenden Karriere.
Aus Anlass des 150jährigen Bestehens des Dürener Bahnhofsgebäudes, das im September 2024 gefeiert wurde, beschäftigt sich Brian-Scott Kempa intensiv mit der Baugeschichte dieses Denkmals, dem alle Bewohnerinnen und Bewohner des Kreises Düren sicher von Herzen eine bessere Zukunft wünschen.
Neben weiteren Beiträgen und der Literaturauswahl informiert die ausführliche Chronik des Kreises Düren über die kommunalen Geschehnisse im abgelaufenen Jahr. Somit liegt wieder ein spannendes Jahrbuch des Kreises Düren vor, für dessen Lektüre ich Ihnen viel Spaß und gute Unterhaltung wünsche.