Naturerfahrungen im Kindesalter sind mit positiven Assoziationen für körperliche Aktivität, Infektionsraten, sprachliche Entwicklung, Konzentration und soziale Interaktion verknüpft. In der vorliegenden Arbeit wurde mit Hilfe eines zweigeteilten inter-disziplinären Mixed-Method-Ansatzes hierzu das Setting Waldkindergarten, welches regelmäßige institutionalisierte Naturerfahrungen bietet, in Bezug auf langfristige gesundheitliche Auswirkungen für das körperliche, mentale und soziale Wohlbefinden untersucht. Einen umfassenden Einblick in den Alltag von Waldkindergärten boten exemplarische Hospitationen inklusive qualitativer Interviews mit Erzieherinnen in 13 Waldkindergärten in NRW (Teil 1). 365 Grundschulkinder, davon rund 100, die einen Waldkindergarten besucht hatten, wurden zu langfristigen gesundheitlichen Auswirkungen von regelmäßigen Naturerfahrungen untersucht (Teil 2). Die gesundheitlichen Auswirkungen wurden dazu durch einen motorischen Test, einen Fragebogen zur subjektiven Gesundheitseinschätzung und qualitative Interviews abgedeckt. Der Waldkindergarten bietet eine Möglichkeit für regelmäßige Naturerfahrung und Bewegungsangebote im Kindesalter mit positiven Effekten auf verschiedene Dimensionen des Wohlbefindens. Insbesondere Mädchen konnten signifikant bessere Werte für das körperliche Wohlbefinden erzielen, wenn sie einen Waldkindergarten besucht hatten.