Die ambulant-fachärztliche Versorgung steht vor erheblichen Herausforderungen:
a) Engpässe und Nachfrageüberschuss: Fachärzte beklagen Bürokratie, geringe Budgets, Personalmangel und überfüllte Wartezimmer. Die Patientennachfrage übersteigt das Angebot, was zu langen Wartezeiten führt.
b) Strukturelle Defizite: Jahrelange Regulierungen in den Kassenärztlichen Vereinigungen verschärfen die Situation. Ein „Weiter so“ ist keine Lösung; vielmehr sind innovative Ansätze und strukturelle Reformen erforderlich.
c) Reduziertes Behandlungsangebot: Anstatt ihre Leistungen auszuweiten, passen Fachärzte ihr Angebot an die unzureichende Honorierung an, indem sie Sprechstundenzeiten reduzieren.
d) Politischer Druck auf Fachärzte: Die gesundheitspolitische Agenda, insbesondere die Krankenhausstrukturreform unter Gesundheitsminister Lauterbach, wird als Versuch gesehen, Fachärzte aus der ambulanten Versorgung zu verdrängen. Ziel scheint es zu sein, Fachärzte ins Krankenhaus umzuleiten.
e) Widerstand der Fachärzte: Ambulant tätige Fachärzte wollen ihre wirtschaftliche Unabhängigkeit und die Praxisübergabe an Nachfolger bewahren, was durch die aktuellen Reformen gefährdet wird.
f) Mangelnder Fortschritt bei Reformen: Wichtige Gesundheitsreformen wie Pflege, Krankenhausfinanzierung oder die Hausarztreform sind ins Stocken geraten oder nicht umgesetzt. Dies erhöht das Risiko einer finanziellen Krise der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV), mit potenziellen Systemversagensfolgen.