Trotz jahrzehntelanger Bemühungen vermochten sportrechtliche Anti-Doping-Maßnahmen die Dopingproblematik im Sport nicht in den Griff zu bekommen. Verständlich ist es daher, dass sich der Gesetzgeber zum Einschreiten berufen sah und im Jahr 2015 das Anti-Doping-Gesetz (AntiDopG) erließ. Mit der darin neu geschaffenen Strafbarkeit des Eigendopings sieht er sich in einer Vorreiterstellung. Zu Recht? Darf der Staat den Sportlerinnen und Sportlern verbieten, sich selbst zu dopen - und dies gar mit Strafe bewehren? Verena Groß entwickelt Antworten auf diese Fragen im Rahmen eines grundlagenorientierten, akzessorischen Strafrechtssystems. Anhand der Strafbarkeit des Eigendopings nach dem AntiDopG erarbeitet sie exemplarisch die verfassungsrechtlichen Anforderungen, die bei der Schaffung neuer und bei der Analyse bereits bestehender Strafvorschriften zu beachten sind.
Dieser Band ist als Veröffentlichung der Schriftenreihe Sport – Recht – Gesellschaft (SportRG) erschienen (Band 9). Die Reihe wurde 2010 gegründet und von Wolfram Höfling in Verbindung mit Karl-Heinrich Bette, Joachim Mester und Michael Quante herausgegeben. Thematisiert wurden die unterschiedlichen »Welten« des Sports – die kompetitive wie die kooperative, die spielerische wie die normierte – aus einer transdisziplinären Sicht: Der sportwissenschaftliche Blick wurde ergänzt und erweitert durch rechtswissenschaftliche, philosophische, sozialwissenschaftliche und andere Aspekte. Ziel der Reihe war es, die wichtigen Identifikations-, Integrations- und Entformalisierungsfunktionen des Sports gleichsam in eine umfassende kulturwissenschaftliche Perspektive zu stellen. Mit Band 10 im Jahr 2022 wurde die Schriftenreihe beendet.