Kunst und Literatur in der Thutmosidenzeit – neu beleuchtet
In der Geschichte des Alten Ägypten stellt die Thutmosidenzeit zu Beginn des Neuen Reichs (15. Jh. v. Chr.) eine Epoche tiefgreifender kultureller Veränderungen und Neuerungen dar. Insbesondere unter der Herrscherin Hatschepsut und ihrem Nachfolger Thutmosis III. entwickelte sich ein vielschichtiger intellektueller Diskurs, der sich in zahlreichen Medien entfaltete und den traditionellen Sprach, Bildund Ideenkanon um neue, innovative Formen und Inhalte bereicherte. Als richtungsweisend erwies sich dabei der Gedanke, die Gegenwart als erfolgreiche Heilszeit im Spannungsfeld zwischen explizitem Vergangenheitsbezug und zukunftsorientierter Voraussicht zu empfinden und entsprechend zu gestalten. Die im vorliegenden Band vereinten Beiträge beleuchten Verarbeitungsformen dieses spezifischen historischen Bewusstseins in den unterschiedlichen Bereichen Skulptur, Tempel- und Grabarchitektur, Sprache, Literatur und Ideengeschichte.
Inhaltsverzeichnis:
Antonio Loprieno: Vorwort
Susanne Bickel:Einführung
Dimitri Laboury: Citations et usages de lart du Moyen Empire à lépoque thoutmoside
Andreas Dorn: Hatschepsuts Jenseitsarchitektur im Spannungsfeld zwischen Innovation und Legitimation
Melanie Wasmuth: Privatgräber in Theben: Architektonische Umarbeitungen als Ausdruck der Reflexion
Hanna Jenni: Der textile fashion turn der 18. Dynastie
Andréas Stauder: Lémulation du passé à lère thoutmoside: la dimension linguistique
Andrea Gnirs: Zum Verhältnis von Literatur und Geschichte in der 18. Dynastie
Matthias Müller: Hatschepsut und der Umgang mit der Vergangenheit. Zur angeblichen Mittleren-Reich- Vorlage für Hatschepsuts Darstellung ihrer Erhebung zur Koregentin
Susanne Bickel: Die Zäsur im Weltbild und die Interpretation der Geschichte
Indices Personen-, Ortsnamen, Sachregister