Hohe Volumina, geringe zeitliche Puffer und Abhängigkeiten von vielen Akteuren beeinflussen die Prozesse entlang der maritimen Transportkette maßgeblich. Dies gilt ebenso für die hafeninternen Transporte von Containern zwischen Terminals und anderen logistischen Knoten. Gleichzeitig sorgen Staus vor und auf den logistischen Knoten für eine verminderte Effizienz der Prozesse und für höhere Wartezeiten, Kosten und Emissionen. Eine häufige Lösung, um diese Staus zu reduzieren, ist die Einführung eines Truck Appointment Systems. Bei diesen Systemen können Fuhrunternehmen Zeitfenster zur Anlieferung oder Abholung von Containern an den jeweiligen Knoten buchen. Eine Herausforderung bei den bisher implementierten Systemen ist eine geringe Flexibilität, was die Fuhrunternehmen einseitig stärker belastet. Dies führt dazu, dass die Fuhrunternehmen die Systeme nicht konsequent nutzen und Schlupflöcher suchen, die die Effizienz aller Beteiligten einschränken.

Diese Untersuchung verfolgt das Ziel, mögliche Strategien zu entwickeln und zu bewerten, mit denen die Effizienz von Truck Appointment Systemen für alle Akteure gesteigert werden kann. Grundlage für die Untersuchung ist eine umfangreiche Literaturanalyse zu Maßnahmen zur Stauvermeidung im Hafen und zu übertragbaren Lösungen aus anderen Branchen. Darauf aufbauend wird eine zweistufige Simulationsstudie durchgeführt, bei der die identifizierten Strategien evaluiert werden. Die Analyse ergab, dass insbesondere die Zeitfensterlänge einen großen Einfluss hat. Der Einfluss der Flexibilitätsoptionen ist zwar geringer, ihr Einsatz ist aber trotzdem in den meisten Fällen empfehlenswert.