Tierschutzgerechtes Reiten auf Pferdesportveranstaltungen mit dem Schwerpunkt Dressur der Klassen M und S

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Tierschutzgerechtes Reiten auf Pferdesportveranstaltungen mit dem Schwerpunkt Dressur der Klassen M und S
Primär konnten sowohl die reiterlichen Einwirkungen als auch die gezeigten Stressanzeichen der 101 Pferde als pferdegerecht beurteilt werden. Den größten Einfluss auf den Stress Score der Pferde hat das Maß der reiterlichen Einwirkungen. Die Tatsache allerdings, dass 44 Reiter pferdegerechte reiterliche Einwirkungen zeigten und hiervon bei 24 Pferden ein unauffälliger Stress Score festzustellen war, zeigt, dass sich Tierschutz und anspruchsvoller Pferdesport nicht zwingend ausschließen müssen. Diverse Stressanzeichen der Pferde nahmen unter der Hyperflexion signifikant zu und 86,1 % der Reiter ritten zumindest temporär in Hyperflexion. Aufgrund dieser Ergebnisse und insbesondere aufgrund der weitverbreiteten Anwendung, ist die Hyperflexion der Pferde auf Turniersportveranstaltungen abzulehnen und zu reglementieren. Ein Reiter, insbesondere in den höheren Wettkampfklassen, sollte (auch nicht temporär über einen Zeitraum von zehn Minuten) in Hyperflexion reiten. Wenn eine Reitweise, die offensichtlich Stress bei Pferden verursacht und sie in eine wehrlose Position versetzt, zu einem erhöhten Stresslevel der Pferde führt, sollte diese nicht angestrebt werden, auch wenn sie im Vergleich zu pferdegerechteren Methoden eventuell die einfachere und schnellere Methode darstellt. Die positive Korrelation zwischen dem Stress Score der Pferde und der Bewertung durch die Richter lässt die Vermutung zu, dass ein Bild gewünscht ist, das mit dem Tierschutz nicht vereinbar ist (fehlender Vernünftiger Grund gemäß § 1 TierSchuG). Der Kriterienkatalog der FN ist anwendbar und verständlich, wird allerdings durch Richter und Veranstalter nicht umgesetzt. Bei allen 101 beobachteten Reitern wurde keine Reglementierung beobachtet. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse und insbesondere im Hinblick auf die enorm hohe Abwesenheitsfrequenz der Richter auf den Vorbereitungsplätzen (64 %), scheinen Vor-Ort-Kontrollen durch Amtstierärzte zur Überwachung des tierschutzkonformen Umgangs mit Pferden und eine Intensivierung der verbandseigenen Kontrollen unerlässlich. Wie die vorliegende Studie zeigt, sichern die Pferdesportverbände derzeit intern nicht das tierschutzgerechte Reiten, wie es von der Öffentlichkeit gefordert wird. Reiter sollten durch die Anwesenheit und die Reglementierung von Richtern und Amtstierärzten in Richtung tierschutzgerechtes Reiten sensibilisiert werden.

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ISBN: 9783835968615

Language: German

Publication date: 02.06.2020

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