Multiples (umgangssprachlich: Auflagenobjekte) sind beispielhaft für den Anspruch von Künstlerinnen und Künstlern in der Nachkriegszeit, sich mit neuen Ideen von den etablierten Formen der Kunst abzusetzen. „Kunst für alle!“, war eine Art Handlungsanweisung, die der gesellschaftskritischen und nonkonformistischen Aufbruchsstimmung der 1960er Jahre entwuchs. Viele der nationalen und internationalen Positionen in der Sammlung Opitz-Hoffmann entwickelten sich aus diesem Nährboden. Das Multiple wurde in den letzten Jahrzehnten zu einer wichtigen, charakteristischen Gattung. Begrifflich ursprünglich durch den Schweizer Künstler Daniel Spoerri und seine Edition MAT (Multiplication d’Art Transformable, 1959) geprägt, bleibt es schwierig, das Multiple definitorisch scharf zu umranden. Essenziell ist die serielle, vom Künstler autorisierte Produktion, wobei es sich im Unterschied zu druckgrafischen Arbeiten meist um dreidimensionale Objekte handelt. Der künstlerische Entwurf wird multipliziert, d. h. eine Auflage mehrerer, üblicherweise identischer Exemplare des Werks ausgeführt, häufig nicht durch die Hand des Künstlers selbst, sondern durch maschinelle Unterstützung oder Fachkräfte.