Der literarische Fauststoff z�hlt sp�testens seit seiner Adaption durch Johann Wolfgang von Goethe zu den beliebtesten Sujets musikalischer Auseinandersetzung. Dass seine Eignung dabei offenbar genre�bergreifend ist, seine Charaktere also sowohl in das Musiktheater und die Oper als auch in das Lied, die Sinfonie oder das Oratorium Eingang fanden, zeigt zudem, dass dem Stoff und seiner ideellen Spannung zwischen Religiosit�t, Wissenschaftsethik und � seit Goethe � Liebessinnsuche offenbar etwas zeitlos Klassisches anhaftet. Der Fokus dieses zwischen Musik- und Literaturwissenschaft angelegten Sammelbandes liegt auf bislang nicht oder nur am Rande besprochenen Kompositionen: Dazu z�hlen fr�he Vertonungen wie Conradin Kreutzers Ges�nge aus Goethe�s Faust (1820) ebenso wie die sp�ten, unpublizierten 7 Lieder zu Goethes Faust von Paul Dessau (1949). Er�rtert werden die noch unbeachtete, europaweite Rezeption der Weimarer Faust-Musik Eduard Lassens (1876) oder die faustischen Festspiel-Konzepte und -Musiken von August Bungert, Felix Weingartner und Max von Schillings (1903�1908), aber auch postmoderne Opernprojekte wie Rihms Kammeroper Faust und Yorick und Schnittkes Historia von D. Johann Fausten. Neue Perspektiven der Genderforschung auf das Gretchen-Bild finden mit den Analysen der Gretchen-S�tze aus Liszts Faustsymphonie und Hans Pfitzners Das dunkle Reich (1929) ebenso Erw�hnung wie die Diskussion der Erf�llung musikgeschichtlicher und -�sthetischer Vorgaben in Thomas Manns Doktor Faustus.