Gäbe es die Kategorie ‚Notatgedichte‘, könnte man die Texte dieses Bandes so nennen. Ihr Charakteristikum ist, daß sie nicht gebaut oder über einen längeren Zeitraum entwickelt wurden. Ihre Entstehung verdanken die Gedichte dem Augenblick kurz vorm Einschlafen oder zehn Minuten vor Ankunft des Zuges, einer plötzlichen Laune, die zum Notizbuch greifen läßt. Jeder Text ist ein kleines Ereignis. Die Rohheit des Moments ist zu spüren, weshalb die Entstehungsdaten angegeben sind. Nur selten wurde eingreifend nachgearbeitet. Das Verfahren bedeutet mir viel, darum dokumentiert der Band einen längeren Zeitraum. Es geht nicht um das Originelle oder Originale, sondern, wie es Elke Erb im Vorwort zu ihren Fünf-Minuten-Notaten in Sonanz (2007) sagt, um „das Nichts, das die Hemmung wegstrich“. Viele kleine Ursprünge.