In Kooperation mit nnbuch hat der Autor und Musiker Jan van Hasselt aus dem Nachlass des niedersächsischen Komponisten Ernst Stäbli ein ungewöhnliches Künstler:innenbuch an der Schnittstelle zwischen bildender Kunst, Literatur und Musik erarbeitet. Die Publikation thematisiert nicht nur den Wahrheitsgehalt von Texten und die Urheberschaft bzw. den Personenkult im Kunst-/Musikbereich, sondern es zeigt auch, wie kraftvoll Klänge in Kombination mit Text eine Art Kopfkino erschaffen, dessen Bilder ganze Welten entstehen lassen. Neben der beiliegenden Schallplatte, die in Kooperation mit dem Bremer Label Latenz erscheint, und der Einführung von Jan van Hasselt in sein Forschungsprojekt ergänzen vertiefende Textbeiträge der Komponisten und Musikwissenschaftler Frieder Butzmann und Tulv Haugland-Aasen (Princeton), sowie ein Interview mit dem Soziologen Gisbert Maritsch die Auseinandersetzung mit der Person Ernst Stäblis und seines hinterlassenen Werks. Die Publikation verfolgt die Frage nach Rekonstruktion und beleuchtet den spekulativen Historizismus als Grundlage des Projekts aus verschiedenen Sichten. Ein visuelles, akustisches und interdisziplinäres Gesamterlebnis entsteht, das neben Antworten, viele weitere Fragen aufwirft.