Der vorliegende Band stellt mächtige Frauen der Antike in den Mittelpunkt und bietet dabei nicht nur einen außergewöhnlich breiten zeitlichen und geographischen Horizont, sondern vereint auch Darstellungen mächtiger Frauen der Antike in Keilschrifttexten und klassischen Quellen. Dabei zielt es darauf ab, sowohl eine „westliche“ als auch eine „östliche“ Perspektive auf die Erinnerung an diese außergewöhnlichen Frauen zusammenzuführen und ebenso die Selbstdarstellung dieser Frauen sowie ihre diskursive/narrative Behandlung durch (spätere, männliche) Außenstehende in den Mittelpunkt zu stellen. Macht wird im weitesten Sinne verstanden – nicht nur reale politische und formale Macht, sondern auch eher informelle Machtkonzepte, wie Abhängigkeits- und Überlegenheitsverhältnisse im privaten, religiösen oder wirtschaftlichen Bereich. Versammelt sind hier sowohl tatsächliche Herrscherinnen als auch Frauen, die hinter den Kulissen die Fäden gezogen haben – zumindest nach ihrer Darstellung in den Quellen. Die zentralen Fragen der Mitwirkenden dieses Bandes lauten: Welche Informationen liefert eine genaue und kritische Lektüre der verfügbaren Quellen über ihren tatsächlichen Aktionsradius und ihren sozialen und wirtschaftlichen Status? Wurden diese Frauen als Vorbilder angesehen (und wenn ja, wann und von wem)? Was sagen uns diese Details über die verschiedenen Geschlechterrollen in der klassischen und mesopotamischen Welt? Wie (und möglicherweise warum) unterscheiden sich die Einstellungen gegenüber Frauen? – Die Beiträge konzentrieren sich insbesondere auf Innana, Enheduana und Shamhat aus dem Alten Orient, Hatschepsut und Amanishakheto aus den Alten Ägypten, Bathseba, weibliche Propheten und Frauen im Herzen des Stammessystems aus der biblischen Welt sowie Ada, Antigone, Kleopatra , Cornelia, Elpinice, Iulia maior, Julia Domna, Livia, Messalina, Olympias, Shirin, Valeria Melania und Zenobia von Palmyra in klassischen und modernen Quellen.